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18.07.17 –
Bericht vom Ausschuss Soziales/Bildung/Gesundheit am 17.7.2017
Im Herbst wird über die Zukunft der Asylbewerberunterkunft Schönwalde entschieden. Kathleen Kunath, Sachkundige Bürgerin, schilderte die schwierige Situation der Flüchtlingsunterkunft Erlenbruch in Schönwalde. Kunath, sagte, der Standort sei personell unterbesetzt und zu weit von Schönwalde entfernt. Es fehlten Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung. Soziale Probleme seien die Folge. Aus ihrer Sicht müssten derartige Problemstandorte ähnlich wie Brennpunktschulen besonders unterstützt werden.
Kunath betonte, dass das gesetzlich vorgeschriebene „Clearing für besondere Schutzbedürftigkeit“ nur unzureichend erfolgen könne, wenn die Fachkräfte dazu fehlten. Zur Vorbeugung und Erkennung von Radikalisierungsprozessen bei den Bewohner*innen sei es jedoch notwendig, dass die Fachkräfte vor Ort kontinuierlich arbeiten und die Bewohner*innen kennten.
Sozialdezernent Wolfgang Gall bezeichnete die Situation in Schönwalde als „misslich“, die Unterkunft sei „unterbesetzt“. Der Vertrag mit den Johannitern laufe bis Ende des Jahres und der Container-Vertrag bis 2019. Er verwies darauf, dass alle anderen Unterkünfte im Havelland personell ausreichend versorgt seien. Die Vertreterin des Trägers „Die Johanniter“ bestätigte, dass es nicht gelungen sei, die zweite Sozialarbeiterstelle zu besetzen. Man habe aber jetzt einen Bewerber, der zwar die die erforderliche Qualifikation nicht besäße, aber Erfahrung in der Flüchtlingsarbeit mitbringe. Die Genehmigung durch den Landkreis stehe noch aus. Sie erhoffe sich Unterstützung durch den Internationalen Bund (IB), der im Havelland andere Unterkünfte betreue. Der Vertreter der AWO verwies auf den Mangel an Fachkräften, insbesondere an Sozialpädagogen. In der Praxis sei es aber wichtiger, mit Kräften zu arbeiten, die entsprechende Sprachen beherrschen und Erfahrung in der Flüchtlingsarbeit haben.
Wolfgang Seelbach bezeichnete einen ortsfernen Standort wie Schönwalde-Erlenbruch als problematisch - erst recht, wenn abends keine Busse mehr führen. Er gab aber auch zu bedenken, dass der Kreis einen Puffer an Unterkunftsplätzen vorhalten sollte, um kurzfristig Schwankungen beim Zuzug von Flüchtlingen auszugleichen.
Der Ausschuss war sich einig, das Thema im Herbst erneut auf die Tagesordnung zu setzen. Die Dezernenten Herr Gall und Frau Nermerich verwiesen darauf, dass dann die Entscheidung darüber anstehe, ob der am Jahresende auslaufende Vertrag mit den Johannitern beendet oder in irgendeiner Form neu gestaltet werde. Auch die Schließung der Unterkunft und Verteilung der Bewohner*innen auf andere Einrichtungen sei eine Option. Abhängig sei die Entscheidung auch von der Weltlage und dem weiteren Zuzug von Flüchtlingen.
Wolfgang Seelbach, 18.7.2017
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