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28.02.15 –
Die Energiewerke Schönau versorgen eine kleine Stadt im Schwarzwald seit 20 Jahren mit sauberem Strom. Geht das in Falkensee auch? Dazu fand am 16.2. ein Stammtisch statt.
Der Film „Schönauer Gefühl“ wurde gezeigt und die Stammtischgäste waren beeindruckt, wie viel die Schönauer Bürgerinitiative erreicht hat und das zu einer Zeit, zu der die erneuerbaren Energien gerade einmal in den Kinderschuhen steckten und Studenten viel darüber diskutierten aber noch sehr wenige Anlagen errichtet wurden. Ziel dieser Bürgerinitiative war vorrangig, nach der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl keinen Atomstrom mehr selber verbrauchen zu müssen. In jahrelangen Auseinandersetzungen mit dem Stadtrat, dem vormaligen Versorger Rheinfelden aber auch einer ganzen Reihe skeptischer Bürger gelang es schließlich, das Energienetz zu übernehmen und sowohl mit kleinen Kraftwärmekopplungsanlagen und später immer mehr zunehmend mit regenerativen Energiequellen die Versorgung der Stadt nachhaltig zu sichern und die Bürgerschaft aber auch tausende Bürger aus ganz Deutschland und darüber hinaus verneigten sich vor dem großartigen Pioniergeist und hartnäckigem Einstehen für die gemeinsame Sache der Schönauer Iniative.
Doch lässt sich das in Falkensee auch erreichen? 20 Jahre später sind die Verhältnisse zum Glück anders und jeder Verbraucher hat die freie Wahl, welchen Strom er bezieht und mit Greenpeace Energy, Naturstrom, Lichtblick und eben jenen Energiewerken Schönau gibt es vier Anbieter, die seit etlichen Jahren ausschließlich Strom aus regenerativen Energiequellen oder Anlagen mit Kraft-Wärmekopplung vermarkten und auch die Stadt Falkensee bezieht nach Angabe im Amtsblatt Strom aus regenerativen Energiequellen von den Schweriner Stadtwerken. Es könnte dort zwar noch in Erfahrung gebracht werden, ob bei diesem Versorger auch der Bau neuer Anlagen gefördert wird und welche Maßnahmen ergriffen werden, auch dann regenerativ erzeugte Energie zur Verfügung zu stellen, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht. Grundsätzlich aber stimmt die Richtung, die die Stadt diesbezüglich eingeschlagen hat. Insofern ist es an den Bürgern selbst, den Stromanbieter und –tarif zu bestimmen und nur noch regenerativ erzeugten Strom ins Haus zu lassen oder mit den Mitmenschen darüber zu reden, dies ebenfalls zu tun.
Herr Wetzstein, der den Film zur Verfügung stellte, gab bei dem Stammtisch weiterhin Informationen, wie durch die neuste Generation von Lithium-Ionen-Batterien für Haushalte mit installierten Photovoltaikanlagen ein Autarksein von Versorgern erreicht werden kann. Da die Kosten dafür aber noch relativ hoch sind, ist das ein Weg für Solche, die immer noch ein bisschen weitergehen wollen. Wir hätten schon viel gekonnt, wenn es uns gelingt, immer mehr Mitbürger zu überzeugen, regenerativ erzeugten Strom zu kaufen. Und wenn die Batterie mal ausfällt oder an grauen Wintertagen nicht ausreichend nachgeladen werden kann, ist es vielleicht auch von Vorteil, am Netz zu bleiben und nicht völlig autark zu sein. Auf jeden Fall war es ein sehr informativer Abend und obwohl das Thema nicht neu ist und Vieles dazu bereits gesagt und geschrieben wurde, hatten doch die meisten Stammtischgäste den Film noch nicht gesehen und die Diskussionen noch nicht geführt.
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