Grüne Havelland

Kreisverband Havelland

Fragen des Aktionsbündnisses PRO Regionalverkehr Osthavelland zum Thema Bahn

18.03.16 – von Benno König (PRO Regionalverkehr Osthavelland) - Petra Budke –

Sehr geehrte Frau Budke,

vor der Landratswahl im April möchten wir Ihnen ebenso wie auch den anderen Kandidatinnen und Kandidaten einige Fragen zum Thema Bahn stellen. Wir planen, die Antworten zu veröffentlichen, um bahninteressierten Wählern eine zusätzliche Orientierungshilfe zu geben.

Bitte antworten Sie bis zum 29. März an: PRO Regionalverkehr Osthavelland, c/o Benno König, Bachstelzenstraße 21, 14612 Falkensee - Mail: benno-koenig@arcor.de

Vielen Dank und mit freundlichen Grüßen

Benno König


1. Der Deutsche Bahnkundenverband hat vorgeschlagen, die Bahnstrecke zwischen Berlin-Spandau und Nauen drei- oder viergleisig auszubauen. Dies soll mehr Kapazitäten für den Regionalverkehr schaffen. Platz für eine S-Bahn-Trasse gäbe es dann nicht mehr - dafür könnte so der Regionalbahnverkehr nachhaltig gestärkt werden. Wie stehen Sie zu diesem Vorschlag? Was würden Sie ggf als Landrat tun, um diesen Vorschlag zu unterstützen?

    Petra Budke: Wir Grüne setzen uns schon lange für einen starken Regionalbahnverkehr und für das dritte bzw. vierte Gleis zwischen Berlin-Spandau und Nauen ein. Leider ist dieses wichtige Projekt im gerade vorgestellten neuen Bundesverkehrswegeplan nicht enthalten. Wir werden weiter dafür kämpfen. Der Regionalbahnverkehr fällt zwar nicht in den Kompetenzbereich des Landrates, aber ich werde mich als Landrätin immer und überall für einen guten Regionalbahnverkehr im Havelland und für das dritte und vierte Gleis auf der Hamburger Bahn stark machen, in der Öffentlichkeit, bei der Deutschen Bahn, bei der Landes- und Bundesregierung, bei den Bundestags- und Landtagsabgeordneten sowie bei den Bürgermeisten und in den Kommunen und kommunalen Parlamenten.


2. Es gibt Vorschläge, die S-Bahn - möglicherweise als Express-S-Bahn - von Berlin-Spandau bis Nauen zu verlängern und werktags tagsüber im 20-Minutentakt verkehren zu lassen. Im Gegenzug würden sämtliche Regionalbahn-Verbindungen entfallen (einschließlich der Direktverbindungen nach Jungfernheide) sowie eventuell auch der Regionalexpress nicht mehr in Falkensee halten. Wie stehen Sie zu solchen Vorschlägen?

    Petra Budke: Ich bin selber regelmäßig morgens früh mit der Bahn von Dallgow-Döberitz in Richtung Berlin unterwegs und kenne die Probleme überfüllter Züge, schlechter Taktung und häufiger Verspätungen sehr gut aus eigener Erfahrung. Deshalb bin ich der Überzeugung, dass wir zügig Verbesserungen für die Pendlerinnen und Pendler und die Bahnreisenden brauchen. Die S-Bahn-Lösung habe ich bisher sehr kritisch gesehen, weil sie zu vergleichsweise langen Fahrzeiten geführt und die Bahnhöfe Finkenkrug, Brieselang und Nauen abgehängt hätte. Die Idee der Express-S-Bahn bis Nauen ist nicht uninteressant, doch noch sind sehr viele Fragen offen. Eine gründliche Prüfung der möglichen Varianten hinsichtlich der Fahrzeiten, der technischen Realisierbarkeit, der Kosten und der Finanzierung, wie von Infrastrukturministerin Kathrin Schneider angekündigt, muss Voraussetzung für eine fundierte Entscheidung sein. Die Regionalexpresslinien 2 und 6 müssen auf jeden Fall weiter in Falkensee halten, um die Anbindung an Berlin-Jungfernheide und Berlin-HBF sowie an Wittenberge, Cottbus und Wismar zu gewährleisten.

3. Viele Pendler aus dem Osthavelland fahren auch nach Potsdam. Gehört es zu Ihren politischen Zielen, hier eine bessere Bahn-Anbindung zu erreichen und wie könnten Sie sich die Umsetzung vorstellen?

    Petra Budke: Eine direkte Bahn-Anbindung des Havellands an unsere Landeshauptstadt Potsdam halte ich für längst überfällig. Wir Grüne haben dazu bereits den Vorschlag gemacht, die RB 21 von Berlin–Friedrichstraße nach Potsdam-Griebnitzsee über Dallgow-Döberitz, Elstal, Wustermark und Priort fahren zu lassen. Das hat 2012, als die Strecke Berlin-Charlottenburg bis Berlin-Wannsee wegen Bauarbeiten gesperrt war, bereits hervorragend funktioniert und würde auch für eine bessere Bahn-Anbindung von Wustermark, Elstal und Dallgow-Döberitz an Berlin sorgen. Darüber hinaus muss geprüft werden, ob sich die Regionalbahn-Verbindung von Nauen nach Potsdam über Brieselang wieder einrichten lässt.

4. Gibt es weitere Punkte, an denen Sie sich als Landrat für ein besseres Schienen-Nahverkehrs-Angebot im Havelland einsetzen würden? 

    Petra Budke: Der Regional-Express 4 muss stündlich in Nennhausen und Buschow halten und der Bahnhof Groß-Behnitz wieder geöffnet werden. Auch die Wiederinbetriebnahme der Regionalbahn-Verbindung von Wustermark nach Ketzin ist zu prüfen.

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