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05.05.21 –
In Dallgow wurde im September 2020 auf Antrag der Grünen beschlossen, CO2-Ampeln für Schulen und Kitas anzuschaffen – nicht nur, um zum richtigen Zeitpunkt die Fenster zu öffnen, sondern auch, um zu zeigen, ob Lüften überhaupt ausreicht, um das Covid19-Infektionsrisiko zu senken. Der beschlossene Antrag hatte zum Ziel, mit den CO2-Ampeln zu ermitteln, wie gut die Luft in den einzelnen Räumen der Bildungseinrichtungen ist, um auf der Basis der Auswertung zu entscheiden, für welche Räume Luftfilter angeschafft werden müssen.
„Geschehen ist seitdem eigentlich nichts“, kritisiert Dallgows Grünen-Fraktionsvorsitzende Anna Mohn: „Vor über einem halben Jahr wurde es beschlossen, ich habe immer wieder in der Gemeindevertretungs-Sitzung daran erinnert und im letzten Monat auch eine Zusage erhalten, dass sich darum gekümmert wird. Und jetzt erklärt der Bürgermeister Sven Richter, er habe für die Auswertung keine Kapazitäten. Das kann doch nicht sein! Luftfilteranlagen sind in der aktuellen Situation doch nicht weniger wichtig als der Springbrunnen am Bahnhofsvorplatz oder der neue Bauhof am Artilleriepark. Da werden die Prioritäten falsch gesetzt! Und wenn es in der Verwaltung an fachlich geeigneten Mitarbeitenden fehlt, dann muss die Auswertung beauftragt werden. Sie einfach nicht zu machen, kann nicht die Lösung sein.“
Mohn berichtete, sie habe bislang nur von einer Kita handschriftliche Aufzeichnungen erhalten, die für eine Auswertung geeignet seien - und diese zeigen bereits Handlungsbedarf: "Herzlichen Dank an die Mitarbeitenden der Kita Seeburger Früchtchen, die an sehr vielen Tagen die Werte notiert haben und so eine Auswertung ermöglichen. Bereits ein erster Blick auf die Zahlen zeigt, dass im Laufe des Tages in zwei Räumen auch bei geöffneten Fenstern und Türen regelmäßig die empfohlenen Werte überschritten werden! Auch ich bin keine Virologin, aber für mich lassen die Zahlen nur den Schluss zu, dass die Kinder hier bei einem Covid-19-Fall in der Kita nicht ausreichend vor Ansteckung geschützt sind. Hier müssen wir handeln! Und wenn wir dieses Ergebnis bereits bei der einzigen Kita haben, bei der wir verwertbare Ergebnisse haben, dann zeigt es auch, wie wichtig es ist, schnell die Daten der anderen Einrichtungen zu erhalten und auszuwerten."
Bürgermeister Sven Richter (CDU) lenkte noch in der Sitzung ein: Er versprach bis zur nächsten Gemeindevertreter:innensitzung Ende Mai – Richter: „Tigerehrenwort“ – die Daten ausgewertet vorzulegen. „Ich freue mich über die klare Zusage“, so Mohn. „Aber es sind weitere vier Wochen, in denen wir die Kinder nicht richtig schützen. Danach sind die Filteranlagen ja dann auch nicht sofort da. Ich hoffe sehr, dass es dann mit den Entscheidungen dafür schneller geht als bisher.“
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